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Was dir wirklich deine Energie raubt

UND WIE DU ES VERHINDERN KANNST

von Claudia Storer

Nach unserer letzten längeren Reise durch Costa Rica sind wir mit vollen Energietanks und vollem Tatendrang wieder in Deutschland angekommen. Leider hat es nicht lange gedauert, bis ich gemerkt habe, wie die Energie immer weiter schwindet, wenn ich mich nicht regelmäßig und noch aktiver als sonst darum kümmere, meine Tanks zu füllen. Ich konnte diesen Prozess genau beobachten und habe so bewusst wie noch nie zuvor gespürt, welche Situationen mir wertvolle Energie entziehen. Viele der Energiefresser sind natürlich sehr individuell und werden subjektiv unterschiedlich wahrgenommen. Es gibt aber ein paar Dinge, die mir häufig begegnen und offenbar den meisten Menschen auf die eine oder andere Art und Weise widerfahren. Ich habe dir meine Top 5 in diesem Blogbeitrag zusammengefasst. 

 

 

#1 ZEITDRUCK UND HEKTIK

 

Viele Menschen fühlen sich oft gehetzt und spüren eine starke innere Anspannung, während sie ihre Aufgaben erledigen. Klar, es sind einfach zu viele Anforderungen, begrenzte Zeit, zu viele To-Do’s auf der Liste und oft zu wenig Fokus auf das Wesentliche. Aber mal Hand aufs Herz, einen Teil des Stresses machen wir uns selbst. Oft wissen wir das sogar und können es trotzdem nicht wirklich ändern. Wenn wir zu spät dran sind, geht die Autofahrt auch nicht schneller, wenn wir angespannt sind und uns hetzen. Im Gegenteil, so passieren uns sogar noch unnötige Sachen wie ein Auffahrunfälle oder Umwege. Oder wir laden uns einfach zu viel auf, weil wir einen überhöhten Perfektionsanspruch an uns haben oder nicht nein sagen können.

 

Versuche dir bewusst zu machen, dass du es selbst in der Hand hast, wie du dich den Großteil deines Tages fühlen möchtest. Und triff eine radikale Entscheidung: Mache dir keinen unnötigen Stress, setze deine Ansprüche runter und mache eins nach dem anderen. Und vergiss nicht zu atmen :). In vielen Ländern ist es übrigens völlig normal, alles ein wenig entspannter anzugehen, und es hilft, sich vor Augen zu führen, dass es in Ordnung ist, alles mit der Ruhe zu machen.

 

 

#2 KEIN FOKUS UND ZU VIEL INPUT VON AUSSEN

 

Ich fasse diese beiden Punkte bewusst zusammen, denn sie führen beide zu einem zerstreuten, unfokussierten Geist. Fehlt dir der Fokus, erledigst du deine Aufgaben umständlich und ineffizient. Du folgst keinem klaren Ziel. Es ist ja nichts Neues: Wenn du schon vor dem Aufstehen E-Mails checkst, ständig erreichbar bist, in der Arbeit viel kommunizierst, in der Mittagspause mit Kollegen sprichst oder einen Podcast hörst, am Abend noch bis zum Einschlafen Serien schaust und dazwischen noch regelmäßig Social Media checkst, hattest du vermutlich am Tag kaum einen bewussten, ruhigen Moment, in dem du einfach mal fühlen konntest, was eigentlich in dir los ist.

 

Es geht nicht darum, sich allem zu entsagen. Aber einmal bewusst einen Spaziergang ohne Berieselung, eine stille Meditation oder einen Moment vor dem Einschlafen deine Gedanken aufzuschreiben, kann schon Großes bewirken. Mache dir bewusst, dass du jeden Tag nur eine gewisse Kapazität an Aufmerksamkeit zur Verfügung hast und überlege dir gut, wofür du sie am meisten brauchst und sie einsetzen willst. Fokussiere dich darauf und mache eine Sache nach der anderen. Multitasking ist leider nicht so effizient, wie wir es gerne hätten.

 

 

# 3 PERFEKTIONISMUS UND ES ALLEN RECHT MACHEN WOLLEN 

 

Der Versuch, alle Erwartungen anderer zu erfüllen, ist ein Fass ohne Boden und führt direkt zu einer Überschreitung der eigenen Grenzen und damit zu einem Energiemangel. Genauso das Bestreben, alle Aufgaben perfekt, besonders gut oder wenigstens gut genug zu erledigen. Um dein Umfeld nicht zu verärgern oder um nicht abgelehnt zu werden, tust du womöglich manchmal Dinge, die du eigentlich nicht tun willst. Klar, es gibt im Leben lästige Aufgaben, die einfach getan werden müssen. Ich meine aber die Dinge, die du, mit etwas Selbstbewusstsein und Mut, auch ablehnen kannst. Manches geht sogar ganz klar gegen deine Prinzipien und du tust es trotzdem, weil man das halt so macht. Zum Beispiel: dir unnötig Aufgaben aufhalsen, für die du nicht zuständig bist, Bügeln, dich in die Probleme anderer einmischen oder Nachrichten schauen. Überlege dir, bevor du etwas tust, aus welchem Grund du es machst. „Will ich das überhaupt oder nicht? Wenn nein, warum nicht?“. Hinter dem Versuch, es allen recht machen zu wollen, stecken meistens tief verankerte Glaubenssätze, die uns auch im Erwachsenenleben immer danach streben lassen, doch endlich gut genug zu sein. Im Beruf, in der Familie, in der Beziehung, einfach überall. Das ist ein ganz schön anstrengender und sinnloser Kampf, denn das Gefühl, nicht gut genug zu sein, lässt sich so nicht beseitigen.

 

Um aus diesem Kreislauf auszubrechen, ist es hilfreich, einen Blick in die Vergangenheit zu werfen und dir bewusst zu machen, woher ein Glaubenssatz kommt, dass er damals einen guten Dienst getan hat und dass er heute keine Gültigkeit mehr besitzt. Mache dir klar, dass du überhaupt nicht „gut genug“ sein musst, dass es ok ist, nicht perfekt zu sein und dass du gerade deshalb ein wundervoller Mensch bist.

Wenn du deine Handlungen hin und wieder hinterfragst und auf dein Motiv hin überprüfst, ist das schon ein guter Anfang und setzt wichtige Ressourcen frei.

  

 

# 4 DIE EIGENEN GRENZEN ÜBERSCHREITEN

 

Dieser Punkt ist mir besonders wichtig. Ich habe über die Jahre immer wieder festgestellt, dass es Situationen und Menschen gibt, die mir ausnahmslos meine Energie rauben. Das klingt im ersten Moment vielleicht hart und gerade weil es um Menschen geht, ist die Sache kompliziert. Es hat sehr lange gedauert, bis ich mir das eingestehen konnte und Treffen reduziert habe. Da man die Menschen trotzdem gerne hat und man niemanden verletzen möchte, ist dieser Punkt wirklich eine Herausforderung. Vielleicht kennst du das auch: Du fühlst dich nach einer Verabredung mit bestimmten Menschen jedes Mal irgendwie schlecht, müde oder traurig. Es gibt Freundschaften und Beziehungen in denen man sich überhaupt nicht gesehen oder verstanden fühlt. Oft teilt man einfach nicht (mehr) die gleichen oder ähnlichen Werte und Interessen. Oder aber es handelt sich um toxische Beziehungen und ungesunde Beziehungsmuster. Wiederkehrende Konflikte, die sich nicht lösen lassen, weil eine Partei nicht dafür bereit ist, können sehr belastend sein.

 

Was es auch ist, es lohnt sich hin und wieder zu überdenken, mit wem du deine Zeit verbringst. So kannst du entweder das Gespräch suchen und an der Beziehung arbeiten, oder, falls das nicht möglich ist, deine Grenzen liebevoll einfordern. Wenn du deine Grenzen erkennen und diese konsequent wahren möchtest, erfordert das, dass du dich ein wenig mit dir selbst auseinandersetzt. Hilfreich ist hier, wenn du im ersten Schritt lernst deine Bedürfnisse wahrzunehmen. Das ist oft gar nicht so leicht. Viele Menschen haben es als Kind nicht gelernt, da es wenig Raum für Gefühle wie Wut, Angst und Trauer gab. Viele Eltern halten diese starken Gefühle kaum aus und beschwichtigen sie oder lehnen sie ab. Als Folge nehmen Kinde ihre eigenen Gefühle selbst nicht mehr richtig wahr, lassen sie nicht mehr zu und lehnen sie ebenfalls ab. Und so kann es schon eine Weile dauern bis man sich ein Bewusstsein für die eigenen Gefühle und Bedürfnisse schafft. Ich selbst habe Jahre dafür gebraucht und muss immer noch sehr aufmerksam sein, um meine Bedürfnisse rechtzeitig zu erkennen und mich dann um deren Erfüllung zu kümmern. Hier kann ich dir nur empfehlen, dir bei Bedarf Unterstützung zu holen. 

 

 

# 5 EIN LEBEN FÜHREN, DAS DIR NICHT ENTSPRICHT

 

Der letzte Punkt ist für mich der größte Energieräuber. Kennst du das, du bist ständig erschöpft und müde, phasenweise (manchmal unbewusst) latent unzufrieden mit deiner Situation, stehst morgens auf und weißt nicht woher du die Energie für den Tag nehmen sollst? Du fühlst dich unmotiviert und lustlos? Im ersten Schritt empfiehlt es sich natürlich, sich von einer Ärztin/ einem Arzt oder anderem qualifizierten Therapeuten durchchecken zu lassen und evlt. mal ein Blutbild machen zu lassen. Wenn du dich danach immer noch nicht für die Dinge motivieren kannst, von denen du weißt, das sie dir gut tun würden ( z.B. Bewegung, frische Luft, gute Ernährung), könntest du mal intensiver darüber nachdenken, ob dein aktuelles Leben das ist, das du wirklich leben willst. Dieser Punkt ist meines Erachtens der wichtigste und schwierigste zugleich. Denn er erfordert Mut und einen kleinen Energievorschuss. Denn die Fragen, die du dir jetzt stellen kannst, sind unbequem und deren Antwort und Konsequenz nicht selten schmerzhaft. Aber es lohnt sich so sehr. Ich spreche da aus Erfahrung. Wenn wir langfristig gegen unsere Natur leben, uns sozusagen permanent umkrempeln (teilweise jahrelang ohne es überhaupt zu merken), kostet es uns so gut wie alle verfügbare Energie. Da können wir noch so viel Vitamine supplementieren und uns Affirmationen vorsagen. Wenn das Fundament nicht stimmt, steht das Haus nicht stabil. 

 

Wie auch im vorangegangenen Punkt, werde dir über deine Bedürfnisse bewusst. Schaue dir jeden Bereich deines Lebens ganz genau an und sei ehrlich zu dir. Gibt es etwas, wovon du (heimlich) schon immer träumst? Oder du weißt überhaupt nicht was dein Ding ist? Dazu habe ich einen Blogbeitrag geschrieben. Hier kannst du lesen, wie du deiner Berufung näherkommst. Und auch hier gilt wieder: Du musst diesen Weg nicht alleine gehen und kannst dir viele Umwege und noch mehr Zeit sparen. 

 

Das waren meine Top 5 der Energieräuber inklusive Vorschläge, wie man sie verhindern kann. Wenn du den Eindruck hast, dass du viele Dinge tust, die dich ausschließlich Energie kosten, dann solltest du aktiv schauen, wie du deinen Energietank wieder auffüllen kannst. Behalte deine innere Energiewaage im Blick um nicht in ein Defizit zu kommen. 

Wenn du dir einen Überblick verschaffen möchtest wie es gerade um deinen Energie Input und deinen Energie Output steht, nutze gerne die kostenlose Coachingübung. Sie ist einfach, effektiv und bringt dir schnell Klarheit.

 

Viel Spaß dabei!

 

Lade dir hier die kostenlose Energietank-Übung runter: 

https://claudia-storer.de/wp-content/uploads/2022/05/Energietank-Uebung-2.pdf

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