PMS? PMDS? Was ist nur los mit mir? – Meine Heilungsreise

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Es hat lange gedauert, bis ich einen Zusammenhang zwischen meinen PMDS Symptomen und meinem weiblichen Zyklus festgestellt habe und meine eigene Heilungsreise antreten konnte. Vermutlich, weil die prämenstruelle dysphorische Störung erst durch meine Schwangerschaft ausgelöst wurde und ich in der Stillzeit einen sehr unregelmäßigen Zyklus hatte. Aber auch als ich sehr viel später erkannt habe, dass meine Beschwerden zur Zyklusmitte beginnen, ging es mir nicht viel besser, denn von PMDS und PME hatte ich bis dahin noch nichts gehört.

Zweifel an mir selbst

Ich dachte lange einfach, ich habe starke PMS. Jede Gynäkologin bei der ich war riet mir das gleiche: Schmerzmittel und mich damit abfinden. Und es schwang immer etwas mit: „Stellen sie sich nicht so an, sie sind da nicht die Einzige..“. Das war jedes Mal ein Dämpfer. Und ich begann ernsthaft an mir zu zweifeln. „Bin ich vielleicht einfach zu empfindlich?“, „Was stimmt nicht mit mir?“.

Ich konnte mir einfach nicht erklären was mit mir los ist, was mit mir nicht stimmt. Ich wollte mich damit aber auch nicht abfinden. Denn Stimmungsschwankungen vor den Tagen waren das eine. Aber was ich jeden Monat durchmachte war was ganz anderes. Ich war mir regelmäßig sicher, dass ich Depressionen habe. Und dann ging es mir auf einmal wieder gut und sprühte nur so vor Energie. Ich suchte die Erklärung in äußeren Umstanden und zweifelte an mir und meiner Rolle als Mama. Sobald es mir wieder besser ging, wollte ich mich nicht mehr damit beschäftigen. Ich ahnte ja damals nicht, was mir bald wieder bevorstehen würde. Das war für mich das Schlimmste überhaupt  – diese Unwissenheit. Und das Zweifeln dadurch an mir selbst und an meinem Leben. 

Keine Hilfe von Außen

Irgendwann fiel mir der Begriff PMDS in die Hände. Noch war es keine Erleichterung, denn ich las nur von Depression, AD und der Pille. Das schreckte mich ab, ich wollte das so nicht wahrhaben und wehrte mich gegen dieses „Label“. Ich wusste, diese Medikamente möchte ich nicht mehr nehmen, zu schlecht waren meine Erfahrungen damit. Zu dieser Zeit gab es kaum Informationen zur PMDS, sie war noch nicht als Krankheit anerkannt. Das spürte ich auch bei meinen zahlreichen Arztbesuchen. Niemand konnte mir helfen. Ich wurde entweder überhaupt nicht ernstgenommen oder bekam die völlig falsche Therapie. Mönchspfeffer und Bioidentische Hormone machten alles nur noch viel schlimmer. Nahrungsergänzungsmittel auf gut Glück brachten ebenfalls keine Besserung. Ich merkte schnell, das was mir wirklich hilft, ist nicht im Außen zu finden.

Der erste Schritt auf meiner Heilungsreise

Der aller erste Schritt zur Linderung ein paar Jahre später, war für mich die radikale Akzeptanz, und tatsächlich auch irgendwie das „Label PMDS“*. Nicht um in eine Schublade zu passen. Sondern um zu erkennen, dass es nicht ich bin, die falsch ist. Dass sich eine ernstzunehmende Erkrankung hinter meinen Beschwerden verbirgt. Denn nur aus diesem Wissen heraus, kann ich aktiv und eigenverantwortlich handeln, um schließlich besser damit zu leben. Ich habe nie eine offizielle Diagnose bekommen. Die brauche ich auch nicht. Ich habe schnell gemerkt, dass ich zur Expertin für meine PMDS werden und die Sache selbst in die Hand nehmen muss.

*So ging es mir übrigens auch mit der ADHS. Ich habe keine Diagnose, vermute es aber sehr stark. Allein, dass es möglich sein könnte und so vieles in meinem Leben erklären könnte, war für mich schon eine große Erleichterung.

Mein ganz eigener Weg mit PMDS

Eine große Veränderung brachte im Übrigen diese Erkenntnis: Zu schauen, was hinter der PMDS liegen könnte und die innere Haltung zu meinem weiblichen Zyklus. Aber dazu ein anderes Mal mehr. Der Prozess der „Heilung“ ist eine Reise. Sie ist so einzigartig wie du selbst. Und es gibt so viel zu erfahren und zu lernen – wenn du dir die Chance dazu gibst. Die PMDS und mein Weg bis zur Akzeptanz, hat mich sehr viel gekostet und kostet mich heute noch. Diese starken Zweifel an mir über Jahre haben ihre Spuren hinterlassen. Doch ich erkenne nun auch, wie viel Potential darin steckt und dankbar, was ich auf meiner Heilungsreise dadurch alles lernen durfte.

Erkennst du dich hier irgendwo wieder? Hast du die Vermutung PMDS zu haben oder bist du dir (mit oder ohne offizielle Diagnose) sicher? Kannst du die Erkrankung akzeptieren?

Hinterlasse hier gerne einen Kommentar oder besuche mich auf Instagram oder komme in meine Telegram PMDS Community Gruppe.

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